Blogbeitrag von Christine Brügger, Senior Beraterin
Als Beraterin sichte ich jede Woche viele Lebensläufe- teilweise gut gemacht und informativ, teilweise weniger.
Was ist „state of the art“ und wie kann man mit einem guten Lebenslauf positiv auf sich aufmerksam machen?
Kürzlich haben wir dazu eine Instagram- Story veröffentlicht und 10 Fragen zum Lebenslauf beantwortet:
Viele Anschreiben bieten keine relevanten Zusatzinformationen und sind eine Aneinanderreihung von Phrasen über Engagement und Motivation. Die sollte ein Arbeitgeber ohnehin voraussetzen dürfen. Da die Bewerbung heute meist per Mail versendet wird, ist hier der richtige Platz, um kurz (!) das Interesse an der Position auszudrücken.
Die Länge hängt maßgeblich von der Berufserfahrung ab. In jedem Fall muss er vollständig sein. Wichtiger als die Länge ist jedoch der richtige Aufbau. Die beruflichen Stationen werden antichronologisch aufgelistet (d.h. beginnend mit der aktuellen Position). Die wichtigsten Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten in der jeweiligen Position werden mit Bullet-Points angegeben, z.B. Personalverantwortung für 30 Mitarbeitende, Implementierungeines QM-Systems, etc..
Ein Kompetenzprofil als „dritte Seite“ einer Bewerbung enthält eine Aufstellung Ihrer Kompetenzen, Qualifikationen und Kenntnisse und liefert sozusagen weitere Einstellungsargumente.
Um Wiederholungen zu vermeiden und die Bewerbung kompakt zu gestalten, hat sich jedoch durchgesetzt, die Kompetenzen mit Bullet-Points in den Lebenslauf einzufügen.
Ja! Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Das eingescannte Strandfoto aus dem letzten Urlaub vermittelt nicht die nötige Seriosität. Die Kleiderfrage für Businessfotos wird hingegen nicht mehr so eng gesehen. Für Top- Managementpositionen sollte man sich natürlich der Position entsprechend kleiden.
Kurze Angaben, zu persönlichen Interessen, machen den Lebenslauf lebendiger. Vielen Arbeitgebern ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden einen Ausgleich zum Job haben. Wenn man in der Freizeit ein Ehrenamt ausübt ist das in jedem Fall erwähnenswert. Hochrisikosportarten hingegen sollte man besser nicht erwähnen…
Angaben zum Familienstand sind nicht verpflichtend. Spätestens auf Nachfrage müssen Sie diese Informationen jedoch bekanntgeben, da es zwar nicht für die Position, jedoch für die steuerliche Berechnung relevant ist.
Angaben zu Eltern und Geschwistern sind schon lange nicht mehr üblich.
Ein Lebenslauf muss lückenlos sein, ansonsten bietet er Anlass zu (falschen) Vermutungen. Schreiben Sie „Elternzeit“, „berufliche Neuorientierung“ aber auch „Auslandsaufenthalt“. Aber immer bei der Wahrheit bleiben, denn Ihr neuer Arbeitgeber setzt auf Ehrlichkeit.
Die wichtigsten Kriterien sind Übersichtlichkeit und gute Lesbarkeit. Gute Schriftarten sind Arial, Helvetica und TimesNewRoman in der Schriftgröße 11-12pt. Graphisch auffällige oder verschnörkelte Schriftarten sind nicht geeignet.
Die Gliederung:
· Persönliche Angaben
· Höchster Bildungsabschluss
· Relevante Fort- und Weiterbildungen
· Relevante EDV- Kenntnisse (nichtGrundkenntnisse MS Office)
· Beruflicher Werdegang
Ja, der handschriftliche Lebenslauf hat (mit ganz wenigen Ausnahmen) ausgedient. Für einen tabellarischen Lebenslauf gibt es im Internet kostenlos professionell gestaltete Vorlagen, die individuell angepasst werden können.
Hin und wieder erhalte ich Bewerbungen mit einer Zusatzseite mit Zitaten großer Denker oder Anmerkungen zur eigenen Lebensphilosophie. Das lenkt von der Darstellung Ihrer Fachexpertise ab und kostet Personalleiter unnötig Zeit bei der Vorauswahl geeigneter Bewerber. Wenn Sie zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden, ist sicher die passende Gelegenheit für ein persönliches Wort.